Jagdpraxis - Testbericht V6 1-6x24
Alleskönner für die Drückjagd
In der ersten Ausgabe von JAGDPRAXIS (1-2013) haben wir sieben Drückjagdzeilfernrohre mit großem Zoomfaktor getestet. Nach einem Jahr hat sich das Angebot erheblich vergrößert und es sind drei weitere Modelle hinzugekommen. Wir haben das zum Anlass genommen, noch einmal nachzuhaken und auch diese Modelle in Labor und Praxis zu testen. Auch die neuen Optiken haben alle ein Leuchtabsehen und einen Zoomfaktor von mindestens fünffach, sodass die Ergebnisse vom ersten Test direkt verglichen werden können. Zunächst die drei neuen Optiken im Detail.
DDoptics 1-6x24 V6
DDoptics Optische Geräte & Feinwerktechnik KG mit Sitz in Chemnitz vertreibt,entwickelt und Produziert seit 2004 auf dem deutschen Markt Ferngläser und Zielfernrohre, die von DDoptics in Japan gefertigt werden. Die Entwicklung erfolgt in Deutschland. Der Vertrieb läuft zweigleisig, einmal klassisch über den Handel, aber auch im Direktvertrieb. Auch DDoptics hat ein 1-6x24 Drückjagdzielfernrohr mit Leuchtabsehen im Programm. Das Glas hat eine Baulänge von 276 mm und lässt sich so gerade noch auf Repetierer mit langem System montieren. Der Mittelrohrdurchmesser beträgt 30 mm.
Wie die anderen 6-fach-Zoom-Modelle hat auch das DDoptics einen großen Okulardruchmesser. Mit 43,5 mm ist es aber noch etwas schlanker als Swarovskis z6 i und Leicas Magnus (beide 46 mm). Der Okularrand ist mit einem weichen Gummiring abgepolstert. Das Gewicht beträgt 530 g und übertrifft damit noch das Kahles. Der Regler zur Absehenbeleuchtung sitzt links am Rohrkörper und arbeitet stufenlos. Am Regler sind zur besseren Orientierung Markierungen von 1 bis 10 angebracht. Beim Ein- und Ausschalten ist ein deutliches Klick zu hören. So ist auch akustisch wahrnehmbar, dass die Leuchteinheit abgeschaltet ist.
IFiber Abschaltautomatik
Das DDoptics verfügt über eine Automatik, die das Leuchtabsehen abschaltet, wenn sich das Zielfernrohr nicht in Schussposition befindet, also etwa auf der Seite liegt. Dieses System ist von Kahles bekannt, DDoptics nennt es IFiber-Control. Bei der kleinsten Bewegung wird der Leuchtpunkt automatisch wieder angeschaltet. Es besteht sogar die Möglichkeit, ältere DDoptics Zielfernrohre nachzurüsten. Es stehen zwei Absehen zur Verfügung - ein Fine Duplex-Absehen mit Leuchtpunkt in der Mitte und ein A4N-Absehen, bei dem nur der mittlere Punkt beleuchtet wird. Das Duplexabsehen wurde auch beim Testglas gewählt. DDoptics verwendet für die Absehen Glasfasertechnologie, die Lichtquelle leuchtet dabei durch eine Glasfaser. Damit sind sehr feine Leuchtpunkte möglich. Das Absehen liegt in der zweiten Bildebene, vergrößert sich also beim Vergrößerungswechsel nicht mit.
Die Dioptrienschnellverstellung
sitzt am Ende des Okulars, laut Herstellerangabe reicht sie von -3 bis +3 Dioptrien.
Die Absehenverstellung
arbeitet mit Klickrastung und verändert sie Treffpunktlage pro Klick um 7 mm auf 100 m - für Drückjagdgläser eine sehr feine Abstufung. Die Verstellung lässt sich über große Knöpfe sehr bequem und ohne Hilfsmittel bedienen.
Der Rohrkörper
aus Leichtmetall ist schwarz eloxiert. Der Vergrößerungswechsel erfolgt über erfreulich kurze Verstellwege, eine halbe Umdrehung reicht aus. Der große Verstellring ist fein geriffelt und hat eine große Nocke bei zweifacher Vergrößerung, selbst mit Handschuhen lässt er sich gut bedienen.
Das Sehfeld
mit 38,4 m auf 100 m bei kleinster Vergrößerung ist ein guter Wert. Kahles, Swarovski und Leica bieten zwar deutlich mehr, kosten aber auch das Doppelte. Das DDoptics 1-6x24 HDX liegt mit 969€ in einem günstigen Preisbereich, zumal der Hersteller eine Garantie von 30 Jahren gewährt.
Auszug aus Testbericht
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